Wie man einen Podcast bearbeitet und welche Software am besten ist
Wie man einen Podcast bearbeitet und welche Software am besten ist
Die Sitzung wurde erfolgreich aufgenommen, und jetzt? Jetzt müssen Sie sich nur noch durch mehrere Stunden ungeschnittene Gespräche, Blips, Blooper und unzusammenhängende Gesprächsfetzen kämpfen. Zeit, den Podcast zu bearbeiten. Hier können Sie wahre Wunder bewirken und Ihren Podcast von einer Idee in ein umfassendes Audio-Erlebnis verwandeln. Alles was Sie brauchen, ist die richtige Software – und den Raubtierinstinkt, zu schneiden, zu schneiden und noch mehr zu schneiden.
Welche Bearbeitungssoftware sollte ich für meinen Podcast verwenden?
Wir haben jetzt schon öfter die sog. Audio-Workstation erwähnt; aber keine Sorge, wenn Sie bisher nicht genau wissen, was damit gemeint ist. DAW steht für Digital Audio Workstation und bezeichnet die Software, die Sie für Aufnahme und Bearbeitung Ihrer Show verwenden.
Es gibt viele verschiedene Plattformen zur Auswahl, und im Laufe Ihrer Reise als Content-Creator werden Sie höchstwahrscheinlich auf eine andere DAW umsteigen. Hier haben wir einige beliebte DAW für Sie zusammengestellt, damit Sie sich die verfügbaren Optionen ansehen können.
Die bewährteste Option für Anfänger ist ganz klar Audacity. Die Software ist einfach zu verwenden, kostenlos für PC und Mac verfügbar und bietet Ihnen alle nötigen Tools, um Podcasts aufzunehmen und zu bearbeiten. Eine weitere vergleichbare Option ist die Software GarageBand, die früher standardmäßig auf allen Macs installiert war und heute über den App-Store zur Verfügung steht.
Wenn Sie denken, dass Audacity oder GarageBand Ihren Anforderungen nicht länger genügt, gibt es im mittleren Preissegment die Option Adobe Audition. Dieses Upgrade ist nicht gerade günstig (20,99 US-Dollar zum Zeitpunkt dieses Artikels), doch viele Podcaster halten dies für eine notwendige Investition, um eine Audioqualität auf Branchenstandard zu erreichen.
Wenn Sie dann Ihrer Meinung nach noch immer nicht die gewünschte Qualität erreichen, können Sie auf eine professionelle DAW aufrüsten. Diese ist zwar erheblich teurer, bietet Ihnen aber auch noch präzisere Tools für die Podcast-Produktion. Hindenburg Pro ist speziell auf Stimmenaufnahmen ausgelegt, was dieses Tool von anderen, allgemeineren Audio-Workstations abhebt. Sie erhalten eine temporäre Lizenz dafür bereits ab 120 US-Dollar pro Jahr bzw. 12 US-Dollar pro Monat, oder eine dauerhafte Lizenz für 399 US-Dollar. Dann gibt es Pro Tools – die vielleicht fortschrittlichste DAW auf dem Markt. Diese komplizierte Software ist schwierig zu meistern, eröffnet Ihnen jedoch eine Menge Optionen, wenn Sie genug Zeit mitbringen – und 299 US-Dollar pro Jahr.
Wie man seinen Podcast bearbeitet
Es braucht eine Menge Zeit und Übung, um die Bearbeitung wirklich zu beherrschen, doch es gibt einige allgemeingültige Prinzipien, die Sie von Beginn an umsetzen können.
Der nötige Bearbeitungsaufwand hängt von der Natur Ihre Podcasts ab. Bei einem langformatigen Interview müssen Sie eventuell gar nicht so viel bearbeiten – ein wenig Katzenwäsche am Anfang und Ende der Show, dazu ein ansprechendes Intro und Outro – fertig. Wenn Sie Ihren Podcast allerdings in mehrere Abschnitte einteilen oder einfach mehr aufgenommen haben, als Sie verwenden möchten, dann müssen Sie einige Dinge herausschneiden.
Hören Sie sich zunächst alles aufgenommene Material erneut an. Schreiben Sie mit und notieren Sie Zeitstempel, um in den Dateien verschiedene Abschnitte zu markieren, die Sie schneiden oder verwenden möchten. Mit dieser Liste ausgestattet können Sie zurück an Ihre Master-Dateien gehen und anfangen zu schneiden. Bevor Sie diesen Prozess beginnen, möchten wir Ihnen dringend ans Herz legen, nicht nur eine einzelne Masterdatei zu verwenden. Speichern Sie sich irgendwo ein Backup der Originalaufnahme ab, nur für alle Fälle. Und denken Sie daran, beim Bearbeiten regelmäßig zu speichern.
Sobald Sie beginnen, Ihre Dateien zu schneiden und in der DAW in die richtige Reihenfolge zu bringen, nimmt Ihre Episode langsam Form an. Wenn Sie große Lücken schneiden, kann es vorkommen, dass die Sprünge im Gespräch etwas unnatürlich wirken. An so einer Stelle hält ein bisschen Übergangsmusik oder ein Jingle die Dinge am Laufen. Zu diesem Zweck finden Sie im Internet mit Sicherheit etwas Musik ohne Lizenzgebühren, aber achten Sie unbedingt darauf, Medien nur mit ausdrücklicher Genehmigung zu verwenden.
Sie müssen auch nicht jedes Stottern und Straucheln im Gespräch herausschneiden. Die Menschen mögen es, wenn Sprecher sich natürlich anhören – neben vielen anderen Dingen kann das einen Podcast wirklich besonders machen. Eine gut strukturierte Episode mit ein paar „Äh“ ist viel besser, als ein durchgehend eloquentes aber ausuferndes Gespräch, dem der nötige Fokus fehlt.
Welche Länge ist am besten für einen Podcast?
Diese Frage lässt sich nicht eindeutig beantworten. Dennoch sollten Sie bei der Suche nach der richtigen Laufzeit einige allgemeingültige Regeln beachten.
Kürzere Laufzeiten (von 15–30 Minuten) passen besser zu themenbezogenen, reaktiveren Podcasts. Viele dieser Shows laufen täglich, decken dementsprechend weniger Inhalte ab und werden schneller produziert als andere Podcasts. Wenn Sie in Ihrer Show das Tagesgeschehen kommentieren, dann ist dies vielleicht genau die richtige Kategorie für Sie.
Podcasts, deren Episoden ca. eine Stunde dauern, sind das häufigste und beliebteste Format; viele dauern durchschnittlich ca. 45 Minuten. Damit können Sie tief in ein Gespräch oder eine Geschichte einzusteigen, ohne dass die Zuhörer in dieser Zeit das Interesse verlieren, bei der Arbeit ankommen oder zu Ende gebadet haben.
Bei einigen Podcasts kann es sich lohnen, die Dauer auf über eine Stunde auszudehnen – so z. B. bei sehr langen, tiefgehenden Interviews, oder aber bei Live-Veranstaltungen aufgenommene Episoden. Vermeiden Sie aber unbedingt, mit einem Mega-Podcast den Rahmen zu sprengen. Fragen Sie sich selbst: Ist diese Laufzeit gerechtfertigt?
Für welche Laufzeit Sie sich am Ende entscheiden – behalten Sie stets im Hinterkopf, dass die Beliebtheit eines Podcasts mit Konsistenz einhergeht: versuchen Sie, die Dauer bei jeder Episode (in etwa) einzuhalten.
Wie lässt sich entscheiden (und organisieren), was man bei der Bearbeitung herausschneiden soll?
Wie man einen Podcast hochlädt und verbreitet
Die Bearbeitung ist abgeschlossen. Jetzt müssen Sie nur noch das fertige Produkt auf eine Podcast-Plattform hochladen, z. B. auf Acast. Acast bietet Ihnen eine zentrale, umfassende Hosting-Plattform für Podcasts, mit der Sie Ihr Publikum überall, jederzeit und über alle Apps hinweg erreichen, auf denen Menschen zuhören, darunter Apple Podcasts, Spotify, Amazon Music und Hunderte weitere Apps. Außerdem stellt Ihnen Acast nicht nur verschiedene Analysen bereit, mit denen Sie Ihr Publikum besser kennenlernen können, sondern auch Monetarisierungsoptionen – dazu aber später mehr.
Wie Sie Ihre fertige Datei exportieren, hängt von der verwendeten DAW ab, doch im Allgemeinen findet sich die Option „Exportieren“ im Dateimenü an der oberen Menüleiste. Entscheiden Sie sich beim Export für MP3 oder MP4A, da Podcast-Apps in der Regel nur diese Formate unterstützen. Acast unterstützt beide davon.
Ihre DAW ermöglicht Ihnen mit großer Wahrscheinlichkeit ebenfalls, für den Export die Audioqualität in der Einheit „kbps“ festzulegen. Dies bezieht sich darauf, wie viele Informationen (in diesem Fall Audiodaten) pro Sekunde übertragen werden. Je höher die Bitrate, desto besser die Qualität. Allerdings führt eine höhere Bitrate auch zu größeren Dateien, die für Sie und Ihrer Hörer evtl. schwieriger herunterzuladen und abzuspielen sind. Wir empfehlen für den Upload MP3-Dateien mit 128–160 kbps, ein ordentlicher Kompromiss zwischen guter Qualität und kleiner Dateigröße.
Die meisten Menschen nutzen Apple Podcasts, um Podcasts zu hören, und Apple beschränkt die Größe von Podcast-Dateien auf 150 MB. Um Podcastern dieses Problem zu ersparen, haben wir von Acast das Limit intern auf unserer Hosting-Plattform ebenfalls auf 150 MB begrenzt. Wenn Ihre Datei zu groß ist, müssen Sie vielleicht zu Ihrer DAW zurückkehren und den Podcast mit einer niedrigeren Bitrate erneut exportieren.